Wegebau und Feinerschließung

Schäden an und Instandhaltung von Waldwegen

WaldwegpflegeSchäden an Waldwegen lassen sich leider nicht verhindern, aber minimieren. Dabei sind die schlimmsten Schadverursacher der Verkehr, das Wasser und der Frost. Durch zu schnelle Befahrung, Bremsen und Beschleunigen an immer den selben Stellen (z.B. vor Kurven und an Steigungen) und Erosion wird die Deckschicht von der Fahrbahn in die Bankette getragen, Schlaglöcher entstehen, die durch Frostsprenungen, weitere Befahrung bei weicher Oberfläche (fehlender Frost) und fließendes Wasser schnell vergrößert werden. Greift man nicht rechtzeitig und regelmäßig unter in Kauf nahme moderater Kosten pflegend ein, so muss der Weg in absehbarer Zeit nicht nur Instand gesetzt, sondern teuer saniert oder neu gebaut werden.

Um teure und komplizierte Wegeinstandsetzungen zu vermeiden, sollten Waldwege regelmäßig gepflegt werden.

  • Je nach Nutzungsintensität sollte ein Waldweg ein- bis dreimal pro Jahr mit einem Wegehobel abgezogen werden. Damit wird das ausgespülte oder ausgefahrene Material der Deckschicht zurück aus den Banketten auf den Weg gebracht, kleinere Unebenheiten werden geglättet und das ursprüngliche zu den Seiten hin abfallende Wegeprofil wieder hergestellt. Eine solche Maßnahme kostet zwischen 6 und 10 Cent/lfm Weg [1]. Wird ein weg nur selten befahren, sollte er dennoch aus Feuerschutzgründen mindestens zweimal im Jahr gemäht werden.
  • Alle vier bis sechs Jahre wird das Lichtraumprofil geschnitten, damit Schäden durch Traufwasser minimiert werden und der Weg nach Regenfällen schneller abtrocknen kann. Anschließend sind die Bankette zu mulchen, damit das Wasser dort besser abfließen kann und die zuvor abgeschnittenen Äste zerkleinert werden [1].
  • Die Funktionen der Gräben, Durchlässe und Drainagen sind mindestens jährlich zu kontrollieren und aufrecht zu erhalten.

[1] Emme, Moritz 2020: Forstwege nie aus den Augen lassen. Land & Forst Nr. 4/2020, S. 53.

[2] Schweier, Janine 2020: Waldwege: Bau und Maßnahmen der Unterhaltung. AFZ/Der Wald N. 2/2020, S. 36-39.