Bestandesbegründung

Bodenvorbereitung / Bodenbearbeitung

Die beste Bodenvorbereitung zur Bestandesverjüngung ist die, die gar nicht stattfinden muss, weil ausreichend gewollte Naturverjüngung vorhanden ist, oder der Boden von sich aus sofort bepflanzt werden kann. Eine Bodenvorbereitung ist sinnvoll, wenn die Baumartenzusammensetzung verändert werden soll, indem neue Baumarten künstlich eingebracht werden, oder wenn der Bodenbewuchs, die Rohhumusdecke1) und / oder der Schlagabraum2) so mächtig sind, dass die jungen Pflanzen oder Samen nur schwer in den Mineralboden gebracht werden können. Solche Szenarien treten z.B. in Nadelwäldern auf, die wegen Schäden durch Sturm oder Insekten großflächig und schnell genutzt werden mussten.

Die einfachste Art der Bodenbearbeitung ist eine Verwundung des Oberbodens, z.B. mit einem Streifenpflug oder Kulla-Gerät, um nackten Mineralboden zu erzeugen. Bestimmte Baumarten wie Kiefer und Douglasie keimen nur auf nacktem Boden, so dass man ihnen eine Starthilfe geben sollte, wenn eine zu dicke Bodenvegetation den Kontakt der Samen zum Mineralboden verhindert. Dieses Verfahren bietet sich insbesondere auf Flächen an, auf denen der vorhandene Altbestand durch Naturverjüngung für den Nachwuchs sorgen soll.

Geht es nur um die Beseitigung des Schlagabraums, so kann ein einfaches Mulchen der Fläche bereits ausreichen. Gleichzeitig wird die störende Begleitvegetation in ihrem Wachstum gehemmt, da deren Wurzelsysteme gestört wurden.

Gemulchte Fläche

gemulchte Fläche mit starker Rohhumusauflage und zerkleinertem Schlagabraum nach zwangsweiser Nutzung wegen Borkenkäferschäden (Foto Bölsing)

Ist die Mischung aus Rohhumus und gemulchtem Schlagabraum zu mächtig, sollten Pflanzstreifen oder Pflanzplätze angelegt werden.

Pflanzstreifen

mit einem Streifenpflug angelegte Pflanzstreifen (Foto Bölsing)


1)
oberste Bodenschicht aus Laub, Ästen und deren grob vermodernden Bestandteilen
2)
Laub, Stubben und Äste des zuvor geernteten Bestandes