Insekten

Eichenprozessionsspinner (Thaumetopoea processionea L.)

Eichen-Prozessionsspinner (Thaumetopoea processionea)Der Eichenprozessionsspinner ist - wie bereits im Namen erkennbar - hauptsächlich an der Eiche verbreitet. Der weitere Namensteil hat seinen Ursprung darin, dass die Larven in einer oder mehreren Reihen zur Nahrungsaufnahme in die Eichenkrone „prozessieren“.[1]

Die ProzessionDer Eichenprozessionsspinner tritt erst seit ein paar Jahren und zunehmend massiv in Erscheinung. Die Insektenart neigt zu Massenvermehrungen und ist somit als ausgesprochener Forstschädling anzusehen, da ein mehrjährig starker Fraß der Larven zu signifikanten Ausfällen führen, Vitalitätseinbußen der Bäume bedeuten und die Anfälligkeit gegenüber Sekundärschädlingen erhöhen.[1]

Zudem besteht bei Kontakt mit den sogenannten „Spiegelhaaren“ eine ernsthafte Gesundheitsgefährdung für Mensch und (Säuge-)tier. Die sehr feinen Brennhaare der Raupe werden ab dem 3. Larvenstadium gebildet und enthalten das Nesselgift Thaumetopoein. Dieses kann eine Immunreaktion auslösen, die zu Juckreiz, Hautentzündungen und in Einzelfällen auch zu Nesselsucht führen. Da die Härchen in den Gespinstnestern enthalten sind und leicht mit dem Wind verfrachtet werden [1], besteht zudem das Risiko, dass Brennhaare in Augen oder Atemwege gelangen. In dem Fall ist Vorsicht geboten, denn dort kann es zu stärkeren Reaktionen kommen.[2]

Eine weitere umweltschonende Methode, den Eichenprozessionsspinner zu bekämpfen, ist erst seit kurzer Zeit veröffentlicht. Sie stammt aus der ökologischen Unkrautbekämpfung. Dabei werden die Befallsstellen am Baum mit Wasser, das auf ca. 970 Celsius erhitzt wird, besprüht, so dass die Eiweißstrukturen der Raupen zerstört werden. Wegen der im Wasser enthaltenen organischen Substanzen wie z.B. Mais- und Kartoffelstärke entsteht ein Schaumteppich, der das Abkühlen des Wassers verlangsamt, so dass das heiße Wasser relativ lange wirken kann. Die Raupen sterben ab und die Brennhaare werden unschädlich gemacht. Der abfließende Schaum schwemmt die toten Raupen und ihre Brennhaare vom Baum. Die Kadaver können dann relativ problemlos entsorgt werden, da sie ihr Gefahrenpotential verloren haben. [3] Inwieweit sich dieses EPS-Killer genannte Verfahren durchsetzen wird und ob es auch im Wald verwendbar ist, ist noch offen. Der giftlose Ansatz ist jedenfalls sehr vielversprechend. Mehr Informationen können Sie hier bekommen.

[1] Schadorganismen an der Traubeneiche, Online auf waldwissen.net, Zugriff am 28.09.2020

[2] Wie gefährlich sind Eichenprozessionsspinner?, Online auf nabu.de, Zugriff am 28.09.2020

[3] Holz-Zentralblatt 2020: Mit Heißschaum gegen den Eichenprozessionsspinner, Nr. 26, S. 490.