Insekten

Kleiner Waldgärtner (Tomicus minor)

Kleiner Waldgärtner (Tomicus minor)Der kleine Waldgärtner befällt vornehmlich Kiefern im Spiegelrindenbereich, seltener Fichten und Lärchen.

Mit 3,5-4,0 mm Länge ist der kleine Waldgärnter (Tomicus minor) nur unwesentlich kleiner als der große Waldgärtner (Tomicus piniperda) und von diesem nur durch das Fehlen der Schattenfurchen am Absturz zu unterscheiden. [1]

Charakteristisch ist vor allem das Brutbild dieser monogamen Art (doppelter Quergang als Muttergang ohne Rammelkammer), wobei das Weibchen während des Einbohrens vom Männchen begattet wird.

Die Schwärmzeit des kleinen Waldgärtners ist im April/Mai, nachdem er die Bodenstreu, in der er überwintert, verlassen hat.

Der kleine Waldgärtner ist univoltin, bildet aber nach einem Regenerationsfraß Geschwisterbruten

Da durch die Brutbilder (furchen die Splintoberfläche) die Wasser- und Nährstoffleitungsbahnen in großer Zahl durchtrennt werden, kann es zum Absterben von Kronenteilen und ganzer Bäume kommen. [2] Dies ist meist dann der Fall, wenn mehrere Brutbilder versetzt übereinander am Stamm verteilt liegen. Häufig findet man Stehendbefall an anscheinend ungeschwächten Kiefern.

Durch die vom kleinen Waldgärtner übertragenen Bläuepilze kommt es zu einer Entwertung des befallenen Kiefernholzes. Schäden (am Zuwachs) verursachen die Käfer auch durch ihren Reifungs- und Regenerationsfraß, indem sie das Mark junger Triebe aushöhlen und sie so zum Absterben bringen. [3] Diese Erscheinung war namensgebend für die Waldgärtner. Besonders gefährlich ist ein Befall nach vorherigem Nadelfraß durch nadelfressende Insekten. [4] Betroffen können ab dem Stangenholzstadium alle Altersklassen sein. [3]

[1] Steckbrief Kiefernborkenkäfer, Online auf waldwissen.net, Zugriff am 25.03.2021

[2] Rindenbrütende Käfer an Föhren, Online auf dora.lib4ri.ch/wsl, Zugriff am 25.03.2021

[3] Altenkirch W., Majunke C. & Ohnesorge B. 2002: Waldschutz auf ökologischer Grundlage. - ULMER Stuttgart, ISBN 3-8001-3684-8

[4] Annila et al. 1999