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klima_u_fowi:waldbewirtschaftung:waldbau_u_klima:baumartenwahl_u_standort:ahorne:start [2022/03/01 14:40]
fva-bw_befuellung_konekktiw_4 [Quellen:]
klima_u_fowi:waldbewirtschaftung:waldbau_u_klima:baumartenwahl_u_standort:ahorne:start [2022/03/01 14:47]
fva-bw_befuellung_konekktiw_4 [Ahorne und ihre Schädlinge]
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 ===== Der Berg-Ahorn ===== ===== Der Berg-Ahorn =====
  
-Deutschlandweit ist der Berg-Ahorn bis auf das norddeutsche Tiefland überall zu finden und nimmt laut der 3.Bundeswaldinventur (2012) 2% des bundesweiten Baumartenanteils ein. In Buchenwälder des Hügellandes oder der Mittelgebirge sowie in subalpinen Nadelwäldern ist er oft als Mischbaumart vertreten. Auf Sonderstandorten wie Blockschutthalden oder Schluch-ten bildet er häufig die Hauptbaumart.+Deutschlandweit ist der Berg-Ahorn bis auf das norddeutsche Tiefland überall zu finden und nimmt laut der 3.Bundeswaldinventur (2012) 2% des bundesweiten Baumartenanteils ein. In Buchenwälder des Hügellandes oder der Mittelgebirge sowie in subalpinen Nadelwäldern ist er oft als Mischbaumart vertreten. Auf Sonderstandorten wie Blockschutthalden oder Schluchten bildet er häufig die Hauptbaumart [1].
  
 Klimatisch gesehen bevorzugt er feuchte, subatlantisch geprägte Gebiete. Hohe Standortsan-sprüche stellt der Berg-Ahorn an Frische und Nährstoffversorgung des Bodens. Sehr trocke-ne, staunasse oder wechselfeuchte Böden meidet er. Lichtbedürftig wird der Berg-Ahorn mit zunehmendem Alter, wohingegen er in der Jugend sehr schattentolerant ist. Klimatisch gesehen bevorzugt er feuchte, subatlantisch geprägte Gebiete. Hohe Standortsan-sprüche stellt der Berg-Ahorn an Frische und Nährstoffversorgung des Bodens. Sehr trocke-ne, staunasse oder wechselfeuchte Böden meidet er. Lichtbedürftig wird der Berg-Ahorn mit zunehmendem Alter, wohingegen er in der Jugend sehr schattentolerant ist.
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 ===== Der Spitz-Ahorn ===== ===== Der Spitz-Ahorn =====
  
-Im Gegensatz zum Berg-Ahorn ist der Spitz-Ahorn auch im norddeutschen Tiefland zu finden. Laut 3.Bundeswaldinventur (2012) beträgt sein Anteil in Deutschland 0,9%. Über die Höhen-stufen betrachtet, ist er eine Baumart der Ebene und kommt in der kollinen bis montanen Stufe vor.+Im Gegensatz zum Berg-Ahorn ist der Spitz-Ahorn auch im norddeutschen Tiefland zu finden. Laut 3.Bundeswaldinventur (2012) beträgt sein Anteil in Deutschland 0,9%. Über die Höhen-stufen betrachtet, ist er eine Baumart der Ebene und kommt in der kollinen bis montanen Stufe vor [1].
  
 Klimatisch gesehen bevorzugt er gemäßigtes Kontinentalklima und sommerwarme Standorte. Seine Standortsansprüche an Licht, Wärme oder Nährstoffen sind gegenüber dem Berg-Ahorn genügsamer. Er stockt gerne auf tiefgründigen, frischen bis feuchten und kalkhaltigen Böden und meidet sehr trockene, aber auch stark vergleyte (grundwassergeprägte) Böden. Seine Hochwassertoleranz ist besser als die des Berg-Ahorns und wird in der Literatur annäh-rend auf Augenhöhe mit Stieleiche und Esche beschrieben. Klimatisch gesehen bevorzugt er gemäßigtes Kontinentalklima und sommerwarme Standorte. Seine Standortsansprüche an Licht, Wärme oder Nährstoffen sind gegenüber dem Berg-Ahorn genügsamer. Er stockt gerne auf tiefgründigen, frischen bis feuchten und kalkhaltigen Böden und meidet sehr trockene, aber auch stark vergleyte (grundwassergeprägte) Böden. Seine Hochwassertoleranz ist besser als die des Berg-Ahorns und wird in der Literatur annäh-rend auf Augenhöhe mit Stieleiche und Esche beschrieben.
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 Des Weiteren ist sein Wachstum schneller, jedoch die Endhöhe geringer. Auch wird ihm ledig-lich ein Höchstalter von 200 Jahren prophezeit. Des Weiteren ist sein Wachstum schneller, jedoch die Endhöhe geringer. Auch wird ihm ledig-lich ein Höchstalter von 200 Jahren prophezeit.
  
-Seine Rinde ist nicht schuppig, sondern braun bis schwärzlich-braun und längsrissig.+Seine Rinde ist nicht schuppig, sondern braun bis schwärzlich-braun und längsrissig [2]. 
  
 ===== Holzverwendung und -eigenschaften der Ahorne ===== ===== Holzverwendung und -eigenschaften der Ahorne =====
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 Für den Außenbereich ist es nach DIN EN 350 gänzlich ungeeignet, da der Bergahorn ein Splintholzbaum ist. Das heißt, dass Holz ist nicht sehr dauerhaft und damit anfällig gegenüber Pilzen. Für den Außenbereich ist es nach DIN EN 350 gänzlich ungeeignet, da der Bergahorn ein Splintholzbaum ist. Das heißt, dass Holz ist nicht sehr dauerhaft und damit anfällig gegenüber Pilzen.
  
-Eine Besonderheit, die auf Wertholzsubmission hochpreisig verkauft wird, stellt der Rie-gelahorn dar. Es handelt sich hierbei um eine Wuchsbesonderheit im Faserverlauf. Dadurch erhält die Oberfläche des Holzes eine markante Hell-Dunkel-Streifung. Vor allem im Geigen-bau ist dieses Holz gefragt.+Eine Besonderheit, die auf Wertholzsubmission hochpreisig verkauft wird, stellt der Rie-gelahorn dar. Es handelt sich hierbei um eine Wuchsbesonderheit im Faserverlauf. Dadurch erhält die Oberfläche des Holzes eine markante Hell-Dunkel-Streifung. Vor allem im Geigen-bau ist dieses Holz gefragt [3].
  
  
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 Seit einigen Jahren tritt auch der Asiatische Laubholzbockkäfer (Anolpophora glabripennis), wenn auch sehr lokal, in Erscheinung. Es handelt sich hierbei um einen Quarantäneschador-ganismus, der bevorzugt Ahorne als Wirtspflanze befällt. Eine Bekämpfung findet von Seiten der Pflanzenschutzämter statt. Seit einigen Jahren tritt auch der Asiatische Laubholzbockkäfer (Anolpophora glabripennis), wenn auch sehr lokal, in Erscheinung. Es handelt sich hierbei um einen Quarantäneschador-ganismus, der bevorzugt Ahorne als Wirtspflanze befällt. Eine Bekämpfung findet von Seiten der Pflanzenschutzämter statt.
  
-Mit sich ändernde Umweltbedingungen und Folgen internationalen Holzhandels sollten den Berg-Ahorn aber auch in Zukunft vor Herausforderungen stellen.+Mit sich ändernde Umweltbedingungen und Folgen internationalen Holzhandels sollten den Berg-Ahorn aber auch in Zukunft vor Herausforderungen stellen [4]. 
  
 ===== Berg-Ahorn und Spitz-Ahorn in Zeiten des Klimawandels ===== ===== Berg-Ahorn und Spitz-Ahorn in Zeiten des Klimawandels =====
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 ===== Quellen: ===== ===== Quellen: =====
  
-Jeske, Hund Grosser, D., Das Holz des Bergahorns – Eigenschaften und VerwendungLWF+[1] Bundeswaldinventur: BWI3; 2012; Letzter Aufruf 01.03.22 über: https://bwi.info/ 
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 +[2] Bayerischer Waldbesitzerverband e.V.; gefördert mit Mitteln des Holzabsatzfonds; erstellt durch Büro für Naturgemäßes Ressourcenmanagement (BNR); Baumartensteckbrief Spitzahorn
  
-SchröderTet al., 2008Schadorganismen am Bergahorn, AFZ - Der Wald; 08/09+[3] JeskeHund Grosser, D., 2009Das Holz des Bergahorns – Eigenschaften und Verwendung. LWF Wissen 62
  
-Bayerischer Waldbesitzerverband e.V.; gefördert mit Mitteln des Holzabsatzfondserstellt durch Büro für Naturgemäßes Ressourcenmanagement (BNR); Baumartensteckbrief Spitzahorn+[4] Schröder, Tet al., 2008Schadorganismen am Bergahorn, AFZ - Der Wald08/09
  
-Kölling, C., 2007, Klimahüllen für 27 Baumarten, AFZ - Der Wald, 23/07+[5] Kölling, C., 2007, Klimahüllen für 27 Baumarten, AFZ - Der Wald, 23/07