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Große Waldgärtner (Tomicus piniperda)

Wie sein „kleiner“ Verwandter Tomicus minor ist auch der Große Waldgärtner (Tomicus piniperda) eine monogame Art, die wie der Kleine Waldgärtner Kiefernarten (Pinus sylvestris, Pinus radiata) bevorzugt und nur selten an Picea abies, Picea obovata, Larix decidua oder Abies alba vorkommt. Die Art ist in Europa, Nordafrika und Asien verbreitet. In Nordamerika wurde Tomicus piniperda 1992 erstmals nachgewiesen (MC CULLOUGH & SMITTEY 1995). Die Schwärmzeit ist im März/April ab einer Lufttemperatur von 15 °C nachdem sie die Überwinterungsfraßgänge (mehrjährig genutzt und für die Bäume ungefährlich) in der Borke der Kiefern verlassen haben (NIERHAUS-WUNDERWALD & FORSTER 2000). Im Gegensatz zu Tomicus minor bohrt sich das Weibchen im Borkenbereich des Baumes ein und legt dort nach der Befruchtung einen Muttergang in Form eines einfachen Längsgangs an. Sogenannte Krückstockgänge werden nur anliegenden Stämmen ausgebildet, da die Muttergänge nach kurzer Zeit dem Faserverlauf des Baumes folgen. Befallen werden frische eingeschlagene Stämme und stehende stark prädisponierte Bäume, wobei es auch zur Übertragung von Bläuepilzen kommt. Auch Tomicus piniperda ist univoltin mit der Möglichkeit nach dem Regenerationsfraß Geschwisterbruten zu bilden (NIERHAUS-WUNDERWALD & FORSTER 2000; ALTENKIRCH et al. 2002). Nach NIEMEYER (1979) sinkt mit steigender Brutraumkonkurrenz der Bruterfolg und somit auch die Populationsdichte. Das Risiko einer Massenvermehrung ist also vorrangig von bruttauglichem Material abhängig, was durch „saubere Forstwirtschaft“ verringert werden kann. Der Große Waldgärtner wird nicht primär, prädisponiert aber durch den Regenerations- und Reifungsfraß die Bäume für weitere Schadfaktoren (MÜLLER 2009).