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 ====== Große Waldgärtner (Tomicus piniperda) ====== ====== Große Waldgärtner (Tomicus piniperda) ======
  
-Wie sein „kleiner“ Verwandter [[klima_u_fowi/waldschutz/biot_schaeden/insekten/kleiner_waldgaertner|Tomicus minor]] ist auch der Große Waldgärtner (Tomicus piniperda) eine monogame Art, die wie der [[klima_u_fowi/waldschutz/biot_schaeden/insekten/kleiner_waldgaertner|Kleine Waldgärtner ]]Kiefernarten (Pinus sylvestris, Pinus radiata) bevorzugt und nur selten an Fichten (Picea abies, Picea obovata), europäischen Lärchen (Larix decidua) oder Weißtannen (Abies alba) vorkommt. Die Art ist in Europa, Nordafrika und Asien verbreitet. In Nordamerika wurde Tomicus piniperda 1992 erstmals nachgewiesen. [1]+{{ :klima_u_fowi:waldschutz:biot_schaeden:insekten:01_blastophagus_piniperda_20fach_imago_von_rechts_und_oben.jpg?400}}Wie sein „kleiner“ Verwandter [[klima_u_fowi/waldschutz/biot_schaeden/insekten/kleiner_waldgaertner|Tomicus minor]] ist auch der Große Waldgärtner (Tomicus piniperda) eine monogame Art, die wie der [[klima_u_fowi/waldschutz/biot_schaeden/insekten/kleiner_waldgaertner|Kleine Waldgärtner ]]Kiefernarten (Pinus sylvestris, Pinus radiata) bevorzugt und nur selten an Fichten (Picea abies, Picea obovata), europäischen Lärchen (Larix decidua) oder Weißtannen (Abies alba) vorkommt. Die Art ist in Europa, Nordafrika und Asien verbreitet. In Nordamerika wurde Tomicus piniperda 1992 erstmals nachgewiesen. [1] 
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-Auch der große Waldgärtner ist univoltin mit der Möglichkeit, nach dem Regenerationsfraß Geschwisterbruten zu bilden. [3] Nach NIEMEYER (1979) sinkt mit steigender Brutraumkonkurrenz der Bruterfolg und somit auch die Populationsdichte. Das Risiko einer Massenvermehrung ist also vorrangig von bruttauglichem Material abhängig, was durch „[[klima_u_fowi/waldschutz/biot_schaeden/schadenspraevention/waldwirtschaft-pflanzenschutz|saubere Forstwirtschaft]]“ verringert werden kann.+Auch der große Waldgärtner ist univoltin mit der Möglichkeit, nach dem Regenerationsfraß Geschwisterbruten zu bilden. [4] Nach NIEMEYER (1979) sinkt mit steigender Brutraumkonkurrenz der Bruterfolg und somit auch die Populationsdichte. Das Risiko einer Massenvermehrung ist also vorrangig von bruttauglichem Material abhängig, was durch „[[klima_u_fowi/waldschutz/biot_schaeden/schadenspraevention/waldwirtschaft-pflanzenschutz|saubere Forstwirtschaft]]“ verringert werden kann.
 ===== Befallsmerkmale ===== ===== Befallsmerkmale =====
  
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 ===== Schaden ===== ===== Schaden =====
  
-Durch die vom kleinen Waldgärtner übertragenen%% %%Bläuepilze%% %%kommt es zu einer Entwertung des befallenen Kiefernholzes. Schäden (am Zuwachs) verursachen die Käfer auch durch ihren Reifungs- und Regenerationsfraß, indem sie das Mark junger Triebe aushöhlen und sie so zum Absterben bringen. [3] Diese Erscheinung war namensgebend für die Waldgärtner. Besonders gefährlich ist ein Befall nach vorherigem Nadelfraß durch nadelfressende Insekten. [4] Betroffen können ab dem Stangenholzstadium alle Altersklassen sein. [3] +Der Große Waldgärtner wird nicht primär, prädisponiert aber durch den Regenerations- und Reifungsfraß die Bäume für weitere Schadfaktoren. [5]
 ===== Quellen ===== ===== Quellen =====
  
 [1]%% %%MC CULLOUGH & SMITTEY 1995 [1]%% %%MC CULLOUGH & SMITTEY 1995
  
-[2]%% %%[[https://www.waldwissen.net/waldwirtschaft/schaden/insekten/wsl_rindenbrueter_foehren/wsl_rindenbrueter_foehren_merkblatt.pdf|WSL-Merkblatt: Rindenbrütende Käfer an Föhren]], Online auf waldwissen.net, Zugriff am 21Oktober 2019+[2]%% %%[[https://www.dora.lib4ri.ch/wsl/islandora/object/wsl%3A9143/datastream/PDF/view|WSL-Merkblatt: Rindenbrütende Käfer an Föhren]], Online auf dora.lib4ri.ch/wsl, Zugriff am 25.03.2021
  
 [3] NIERHAUS-WUNDERWALD & FORSTER 2000 [3] NIERHAUS-WUNDERWALD & FORSTER 2000
  
-Steckbrief KiefernborkenkäferOnline auf waldwissen.net, Zugriff am 16. September 2019+[4] NIERHAUS-WUNDERWALD & FORSTER 2000ALTENKIRCH et al2002
  
-[3Altenkirch W., Majunke C. & Ohnesorge B. 2002: Waldschutz auf ökologischer Grundlage. - ULMER Stuttgart, ISBN 3-8001-3684-8+[5MÜLLER 2009
  
-[4] Annila et al. 1999 
  
- Befallen werden frische eingeschlagene Stämme und stehende stark prädisponierte Bäume, wobei es auch zur Übertragung von Bläuepilzen kommt. Auch Tomicus piniperda ist univoltin mit der Möglichkeit nach dem Regenerationsfraß Geschwisterbruten zu bilden (NIERHAUS-WUNDERWALD & FORSTER 2000; ALTENKIRCH et al. 2002). Nach NIEMEYER (1979) sinkt mit steigender Brutraumkonkurrenz der Bruterfolg und somit auch die Populationsdichte. Das Risiko einer Massenvermehrung ist also vorrangig von bruttauglichem Material abhängig, was durch „saubere Forstwirtschaft“ verringert werden kann. Der Große Waldgärtner wird nicht primär, prädisponiert aber durch den Regenerations- und Reifungsfraß die Bäume für weitere Schadfaktoren (MÜLLER 2009).