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klima_u_fowi:waldschutz:biot_schaeden:insekten:kupferstecher [2020/12/08 11:34]
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klima_u_fowi:waldschutz:biot_schaeden:insekten:kupferstecher [2020/12/08 11:36] (aktuell)
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 Um Massenvermehrungen von Borkenkäfern jeglicher Art zu vermeiden gilt es, so wenig wie möglich tauglichen Brutraum zur Verfügung zu stellen. Es lassen sich sowohl waldbauliche Maßnahmen treffen als auch solche, die unter dem Stichwort „saubere Waldwirtschaft“ zusammengefasst werden können. Um Massenvermehrungen von Borkenkäfern jeglicher Art zu vermeiden gilt es, so wenig wie möglich tauglichen Brutraum zur Verfügung zu stellen. Es lassen sich sowohl waldbauliche Maßnahmen treffen als auch solche, die unter dem Stichwort „saubere Waldwirtschaft“ zusammengefasst werden können.
  
-Damit die Maßnahmen zum richtigen Zeitpunkt eingesetzt werden, müssen die Waldflächen kontrolliert werden. Dieses ist in der Regel aber nicht permanent nötig, sondern nur dann, wenn die Käfer ausfliegen (schwärmen) und sich in noch unbefallene Bäume einbohren. Diese können anhand von Bohrmehl und Harzfluss identifiziert und durch Entnahme der Bäume können die Käfer unschädlich für den weiteren Bestand gemacht werden. Um den kurzen Flugzeitraum der Käfer zu identifizieren, hat es sich bewährt, eine simple Schlitzfalle im Wald oder sogar im benachbarten Ort aufzustellen und mit Lockstoff zu versehen. Herrscht keine akute Flugzeit, bleiben die Fallen leer oder fast leer. Schwärmen die Käfer, werden selbst in den weit vom Wald entfernt aufgestellten Fallen, erhebliche Zahlen an Käfern gefangen. Dann ist klar, dass im Wald genauer hingeguckt werden muss. (Die Schlitzfallen wurden in der Vergangenheit nicht nur zur Beobachtung, sondern auch zur Bekämpfung von Käfern eingesetzt, erzielten aber keine ausreichende Wirkung.)+Damit die Maßnahmen zum richtigen Zeitpunkt eingesetzt werden, müssen die Waldflächen kontrolliert werden. Dieses ist in der Regel aber nicht permanent nötig, sondern nur dann, wenn die Käfer ausfliegen (schwärmen) und sich in noch unbefallene Bäume einbohren. Diese können anhand von Bohrmehl und Harzfluss identifiziert und durch Entnahme der Bäume können die Käfer unschädlich für den weiteren Bestand gemacht werden. Um den kurzen Flugzeitraum der Käfer zu identifizieren, hat es sich bewährt, eine simple Schlitzfalle im Wald oder sogar im benachbarten Ort aufzustellen und mit Lockstoff zu versehen. Herrscht keine akute Flugzeit, bleiben die Fallen leer oder fast leer. Schwärmen die Käfer, werden selbst in den weit vom Wald entfernt aufgestellten Fallen, erhebliche Zahlen an Käfern gefangen. Dann ist klar, dass im Wald genauer hingeguckt werden muss. (Die Schlitzfallen wurden in der Vergangenheit nicht nur zur Beobachtung, sondern auch zur Bekämpfung von Käfern eingesetzt, erzielten aber keine ausreichende Wirkung.) [5]
  
 Nehmen Borkenkäfer überhand z.B. nach Windwürfen oder in Dürrejahren, muss der Wald mit Pflanzenschutzmitteln geschützt werden. Eine Methode ist die Nutzung von Kontaktgiften. Dabei wird das Pflanzenschutzmittel auf eine Oberfläche aufgebracht, zu der die Borkenkäfer mittels künstlicher Lockstoffe (Pheromone) gelockt werden. Kommen die Käfer über einen bestimmten Zeitraum mit dem Gift in Kontakt, weil sie auf der behandelten Oberfläche herumkrabbeln, sterben sie ab und können sich nicht mehr in einen gesunden Baum einbohren. Nehmen Borkenkäfer überhand z.B. nach Windwürfen oder in Dürrejahren, muss der Wald mit Pflanzenschutzmitteln geschützt werden. Eine Methode ist die Nutzung von Kontaktgiften. Dabei wird das Pflanzenschutzmittel auf eine Oberfläche aufgebracht, zu der die Borkenkäfer mittels künstlicher Lockstoffe (Pheromone) gelockt werden. Kommen die Käfer über einen bestimmten Zeitraum mit dem Gift in Kontakt, weil sie auf der behandelten Oberfläche herumkrabbeln, sterben sie ab und können sich nicht mehr in einen gesunden Baum einbohren.
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 [4] [[https://www.lwf.bayern.de/mam/cms04/waldschutz/dateien/fb_borkenkaefer_fichte_bf.pdf|Buchdrucker und Kupferstecher - Borkenkäfer an Fichte; Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF)]], Online auf lwf.bayern.de, Zugriff %%am 29.09.2020%% [4] [[https://www.lwf.bayern.de/mam/cms04/waldschutz/dateien/fb_borkenkaefer_fichte_bf.pdf|Buchdrucker und Kupferstecher - Borkenkäfer an Fichte; Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF)]], Online auf lwf.bayern.de, Zugriff %%am 29.09.2020%%
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 +[5] Hesebeck, Carl 2020: Am Hoftor hängt ein Borkenkäferradar, Land & Forst Nr. 46/2020, S. 50