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klima_u_fowi:waldschutz:biot_schaeden:komplexkrankheiten:eichenschaeden_eichensterben [2020/09/25 10:34] dricken |
klima_u_fowi:waldschutz:biot_schaeden:komplexkrankheiten:eichenschaeden_eichensterben [2020/10/10 00:59] |
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- | ====== Eichenschäden / Eichensterben ====== | ||
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- | Ideale Wuchsbedingungen für Stiel- und Traubeneichen bieten warm-trocken getönte Lagen mit der passenden geologischen Bodenausstattung. Leider sind diese gleichzeitig klassische Massenvermehrungsgebiete von Eichenschadorganismen wie z. B. | ||
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- | * Zweipunkt-Eichenprachtkäfer: | ||
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- | Akutes und chronisches Eichensterben stehen in engem, ursächlichen Zusammenhang. Treten mehrere Schadfaktoren in Kombination auf, lässt sich das akute Eichensterben als Sonderfall des chronischen Eichensterbens verstehen, da dieser kombinierte Schadkomplex den Krankheitsverlauf beschleunigt. [1] | ||
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- | Vom vorgenannten Eichensterben mit seinen beiden Ausprägungen sind Erkrankungen durch Phytophthora-Arten zu unterscheiden.[1] | ||
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- | ===== Maßnahmen ===== | ||
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- | Es empfiehlt sich stets, eine gesicherte Diagnose einzuholen, bevor man Maßnahmen ergreift. Denn nicht jeder Baum mit Schleimfluss oder Prachtkäferbefall ist zwingend von den o. g. Bakterien befallen.[2] | ||
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- | Behandlungsempfehlungen für die Forstpraxis | ||
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- | Seit Mitte der achtziger Jahre hat sich der Gesundheitszustand der Eichen in ganz Europa dramatisch verschlechtert. In mehr als der Hälfte der Eichenwälder, | ||
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- | In Deutschland war die Eiche noch in der ersten Hälfte der achtziger Jahre die Baumart, die in den meisten Bundesländern am wenigsten von den " | ||
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- | Entwicklung der Eichenschäden | ||
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- | Abb. 1: Anteil deutlich bis stark geschädigter Eichen (Schadstufen 2 - 4) in den | ||
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- | deutschen Bundesländern in den Jahren 1984, 1991, 1999 und 2000. (Kronauer 2000) | ||
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- | Sichtbare Symptome der neuartigen Eichenerkrankungen sind: | ||
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- | eine Veränderung der Belaubung durch geringere Blattgröße, | ||
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- | eine Veränderung des Kronenzustands durch Zweigabsprünge oder fortschreitendes Absterben ganzer Kronenbereiche sowie | ||
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- | Rindennekrosen, | ||
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- | Schadfaktoren | ||
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- | Die Schwerpunkte des Umweltforschungsprojektes " | ||
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- | Das Zusammenwirken dieser Schadfaktoren bei der Entstehung von Eichenschäden wurde nach prädisponierenden, | ||
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- | In den untersuchten Eichenbeständen waren Kronenschäden i.d.R. an eine verringerte Feinwurzelerschließung des Bodens gekoppelt. Auf vielen Standorten konnte die verringerte Feinwurzelerschließung auf Belüftungsstörungen im Oberboden zurückgeführt werden. | ||
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- | Das heißt, dass die Standorte für Eichenschäden prädisponiert sind, in denen eine ausreichende Belüftung im Wurzelraum durch verringerte Gasdurchlässigkeit des Oberbodens (z.B. durch Befahrung) und/oder Staunässe verhindert wird. | ||
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- | Dieser und andere prädisponierende Faktoren wie z.B. nicht angepasste Genotypen und/oder mangelnde Bestandespflege verursachen eine chronische Labilisierung der Eichenbestände, | ||
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- | Als Quintessenz der Untersuchungen über das Eichensterben kann festgehalten werden, dass kein einzelner dominanter Faktor für die Vitalitätsverluste der Eichen verantwortlich gemacht werden konnte. Vielmehr wird i.d.R. eine Komplexkrankheit angenommen, bei der je nach Örtlichkeit der eine oder andere Faktor stärker am Krankheitsverlauf beteiligt ist (Abb. 2). | ||
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- | Das Zusammenwirken der beteiligten Faktoren kann wie folgt ineinandergreifen: | ||
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- | Prädisponierende Faktoren (Standort, Waldbau, Herkunft, Alter) erhöhen langfristig die Empfindlichkeit von Eichenbeständen. | ||
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- | Schadensauslösende Faktoren (Insektenfraß, | ||
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- | In labilen Phasen können schadensverstärkende Faktoren (Eichenprachtkäfer oder pathogene Pilze) den Erkrankungsprozess unumkehrbar machen und zum Tod führen. | ||
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- | Zusammenwirkung der einzelnen Schadfaktoren | ||
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- | Abb. 2: Schadfaktoren und Zusammenhänge. | ||
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- | Einflussmöglichkeiten der Forstpraxis | ||
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- | Konsequente Kronenpflege zur Erzielung vitaler herrschender und vorherrschender Eichen (Z-Baum-Auswahl und -förderung). | ||
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- | Pflege eines vitalen Unter- und Zwischenstandes. | ||
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- | Zulassung einer ausreichenden Zahl regional bewährter Saatguterntebestände. Durchführung gezielter Nachkommenschaftsprüfungen, | ||
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- | Konsequente Vermeidung flächiger Befahrung. | ||
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- | Die Dosierung von Waldkalkungen soll in Eichenbeständen so gewählt werden, dass eine Anhebung des Oberbodens pH > 5 ausgeschlossen ist, um eine chemische Labilisierung der Bodenstruktur zu vermeiden. | ||
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- | Periodische Kontrolle des Kronenzustandes an repräsentativen Weiserflächen in Forstämtern mit hohem Eichenanteil. | ||
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- | Konsequente Überwachung der Forstschutzsituation, | ||
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- | Vermeidung von zu hohen Eichenanteilen auf stärker staunässebeinflussten Böden, Wahl standörtlich geeigneter waldbaulicher Alternativen | ||
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- | Links[2] | ||
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- | **Bearbeiten** | ||
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- | ===== Quellen ===== | ||
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- | [2]%% %%[[https:// | ||
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