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klima_u_fowi:waldschutz:biot_schaeden:pilze:blaeuepilze [2021/04/02 09:44] dricken [Quellen:] |
klima_u_fowi:waldschutz:biot_schaeden:pilze:blaeuepilze [2021/04/02 10:49] (aktuell) dricken [Bekämpfungsmaßnahmen] |
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Gemäß Butin (1965) gibt es 3 Schadensarten, | Gemäß Butin (1965) gibt es 3 Schadensarten, | ||
- | - Die **primäre Bläue** dringt von der Hirn- oder Mantelfläche aus in stehendes oder liegendes Stammholz ein. Sie wird daher auch als " | + | - Die primäre Bläue dringt von der Hirn- oder Mantelfläche aus in stehendes oder liegendes Stammholz ein. Sie wird daher auch als "**Stammholzbläue**" bezeichnet.[2] |
- | - Die **sekundäre Bläue** stellt sich erst nach dem Einschneiden des Holzes ein und wird daher auch " | + | - Die sekundäre Bläue stellt sich erst nach dem Einschneiden des Holzes ein und wird daher auch "**Schnittholzbläue**" oder " |
- | - Die **tertiäre Bläue** entsteht durch die erneute Aufnahme von Feuchtigkeit nachdem geschädigtes Holz bereits getrocknet oder verarbeitet wurde. | + | - Die tertiäre Bläue entsteht durch die erneute Aufnahme von Feuchtigkeit nachdem geschädigtes Holz bereits getrocknet oder verarbeitet wurde [2] und dann bspw. die Oberflächenbeschichtungen Risse bekommen, Wasser und mit ihm Pilzsporen ins Holz eindringt.[3] So tritt diese Form oft nach einer maltechnischen Oberflächenbeschichtung |
Leider ist es auch möglich, dass eine Pilzart gleich mehrere Bläuearten auslöst.[2] | Leider ist es auch möglich, dass eine Pilzart gleich mehrere Bläuearten auslöst.[2] | ||
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+ | Es gibt jedoch keine Gesundheitsrisiken für den Menschen, da Bläuepilze rein zu den Materialschädlingen zählen.[3] | ||
===== Aussehen ===== | ===== Aussehen ===== | ||
- | FIXME Der Begriff Bläuepilze beschreibt | + | Wie bereits oben beschrieben, |
- | ===== Lebensraum / Vorkommen ===== | + | |
- | Bläuepilze lassen sich am liebsten auf Nadelholz nieder, selten betroffen sind Laubhölzer wie Ahorn, Buche oder Tropenhölzer. Bläuepilze wachsen meist im Splintholz. In der Natur übernehmen Pilze sehr wichtige Funktionen u.a. als Zersetzer organischer Materialien wie Blätter und Holz. Bläuepilze besiedeln frisch geschlagene Bäume. Die Pilze lieben es feucht und warm. | ||
- | ===== Verhalten | + | ===== Lebensraum / Vorkommen |
- | Bläuepilze | + | Bläuepilze |
- | ===== Ernährung / Wachstumsbedingungen ===== | ||
- | Bläuepilze benötigen ausreichend Feuchtigkeit und Wärme. Am besten breiten sie sich aus bei einer Holzfeuchte von 35 % und Temperaturen zwischen 18° bis 25° Celsius. Sie ernähren sich von Zellinhaltsstoffen des Holzes, von Zucker, Stärke und Eiweiß. | + | ===== Verhalten ===== |
- | ===== Fortpflanzung ===== | + | Sie wachsen in der äußeren Schicht des Baumstammes (= Splintholz) mit ihren Hyphen in die Splintholzzellen hinein sowie an dessen Oberfläche. um dort ihre Fruchtkörper auszubilden. Bläuepilze ernähren sich vor allem von den nährstoffhaltigen Parenchymzellen des Splintholzes %%bzw. von deren Inhaltsstoffen Zucker, Stärke und Eiweiß%%. Da sie jedoch die Zellwandsubstanzen Lignin und Cellulose nicht anrühren, wird die Holzstruktur nicht beschädigt und die Tragfähigkeit des Holzes nicht beeinträchtigt.[3] |
- | Unter dem Sammelbegriff Schlauchpilze finden sich solche, die sich geschlechtlich und ungeschlechtlich fortpflanzen. Bei Schlauchpilzen ist die ungeschlechtliche Fortpflanzung die dominante Form der Vermehrung. Hierbei bildet der Pilz Sporen mit Hyphen. Diese können je nach Art durch Wind, Wasser oder Tiere verbreitet werden. | ||
- | ===== Gesundheitsrisiken für den Menschen ===== | ||
- | Bläuepilze zählen zu den Materialschädlingen. Gesundheitsrisiken für den Menschen bestehen nicht. | ||
- | ===== Typische Schäden ===== | ||
- | ==== Befallsabschätzung | + | ===== Fortpflanzung ===== |
- | Die Befallsabschätzung erfolgt optisch. Ein Befall zeigt sich an der typischen bläulichen Verfärbung des Splintholzes, von Schnittflächen oder Oberflächen. Bei normaler Holzbläue besteht gewöhnlich kein Sanierungsbedarf. Da aber Bläuepilze Anzeiger für zu große Feuchtigkeit sind und diese auch anderen Holzschädlingen gute Wachstumsbedingungen bietet, ist bei einem Bläuepilz-Befall abzuklären, | + | Bläuepilze gehören zu den Schlauchpilzen, |
- | Grundsätzlich werden drei verschiedene Arten von Bläuebefall an Nadelholz unterschieden: | ||
- | * Stammholzbläue oder primäre Bläue: Sie entsteht an frisch geschlagenem Holz und dringt von der sogenannten Hirn- oder Mantelfläche aus in stehende oder liegende Stämme ein. | ||
- | * Schnittholzbläue (Oberflächenbläue) oder sekundäre Bläue: Sie entsteht an frisch gesägtem, zu feuchtem Holz und breitet sich nach dem Einschneiden des Holzes aus. | ||
- | * Anstrichbläue oder tertiäre Bläue: Sie tritt auf, wenn getrocknetes oder verarbeitetes Holz erneut Feuchtigkeit aufnimmt, z.B. wenn Oberflächenbeschichtungen Risse bekommen, Wasser ins Holz eindringt und mit ihm Pilzsporen. | ||
- | Ob Verfärbungen an Hölzern wie Konstruktionsvollholz, | ||
- | Übersicht über DIN-Normen und Richtlinien bietet das Sachverständigenbüro für Holzschutz unter [[http:// | ||
- | ==== Gefahrenabschätzung ==== | + | ===== Typische Schäden, Befalls- und Gefahrenabschätzung |
- | Da Bläuepilze selbst die Holzstruktur nicht zerstören und die Tragfähigkeit befallener Hölzer erhalten bleibt, besteht in der Regel keine Gefahr. Dennoch sollte ein Befall aufmerksam beobachtet werden und die Ursachen für den Befall genau geklärt werden. | ||
- | ===== Vorsorge- | + | Da sich ein Befall in der typischen bläulichen Verfärbung des Splintholzes, |
- | ==== Vorsorgemaßnahmen ==== | + | Ansonsten verändern Bläuepilze " |
- | Meist ist der Pilz schon im Holz, wenn man es kauft. Doch können auch bereits gestrichene Flächen befallen werden, wenn der Lack rissig wird. Sporen können zudem über Schimmelpilzsporen übertragen werden | + | Verschiedene Richtlinien und DIN-Normen regeln, ob Verfärbungen an bspw. Konstruktionsvollholz, Balkenschichtholz |
- | Holz vor der Verwendung auf Bläuepilzbefall hin untersuchen und nur Holz einbauen, dass frei von Befall ist. | ||
- | Baumängel vermeiden. Undichte Stellen beispielsweise an der Dampfsperre können zu einem erhöhten Tauwasseranfall in der Dämmkonstruktion | + | ===== Vorsorge- |
- | + | ||
- | Ausreichend und richtig Lüften, um die Luftfeuchtigkeit im Gebäude zu senken. Pilze brauchen Feuchtigkeit, | + | |
- | Große Temperaturunterschiede im Gebäude vermeiden um der Bildung von Kondenswasser vorzubeugen. | + | ==== Vorsorge ==== |
- | Oberflächenbehandlungen wie beispielsweise Fensteranstriche frühzeitig auf Risse hin kontrollieren und rechtzeitig erneuern. | + | Üblicherweise ist der Pilz bereits im Holz, wenn man es kauft. Vorsorgemaßnahmen können daher nur für bzw. vor der Holzbearbeitung getroffen werden [3]: |
- | ==== Bekämpfungsmaßnahmen ==== | + | * Untersuchen Sie das zu bearbeitende Holz gründlich und verwenden Sie nur solches, dass keinen Bläuepilzbefall aufweist.[3] |
+ | * Vermeiden Sie Baumängel wie bspw. undichte Stellen an der Dampfsperre. Diese führen ggf. zu einem erhöhten Tauwasseranfall in der Dämmkonstruktion und begünstigen einen (Bläuepilz- und Schimmelpilzbefall) an den verbauten Holzteilen.[3] | ||
+ | * Lüften Sie ausreichend und richtig. Das senkt die Luftfeuchtigkeit im Gebäude und entzieht Pilzen die Grundlage zur Ansiedlung.[3] | ||
+ | * Vermeiden Sie große Temperaturunterschiede im Gebäude und beugen Sie so der Bildung von Kondenswasser vor.[3] | ||
+ | * Kontrollieren Sie Oberflächenbehandlungen (z. B. Fensteranstriche) frühzeitig und erneuern Sie etwaige Risse rechtzeitig.[3] | ||
- | Erste und grundsätzliche bauliche Maßnahme muss sein, die Ursache der erhöhten Feuchte des verbauten Holzes zu ergründen und abzustellen, | ||
- | Bei der sogenannten Anstrichbläue hilft mechanisches Abschleifen. Das Einatmen der Pilzsporen ist durch das Tragen einer Schutzmaske zu vermeiden. | + | ==== Bekämpfung ==== |
- | Zur optischen Behandlung können Oberflächen mechanisch gesäubert werden. | + | Grundsätzlich ist die allererste bauliche Maßnahme eine Ursachenforschung, |
- | ==== Chemische Bekämpfungsmaßnahmen ==== | + | Zur Verbesserung der Optik lassen sich Oberflächen auch mechanisch säubern bspw. hilf bei der Anstrichbläue das Abschleifen der Oberflächen. Beim Schleifen sollte eine Schutzmaske getragen werden, um die Pilzsporen nicht einzuatmen.[3] |
- | Chemische Verbindungen | + | Der Einsatz von Chemikalien |
- | Biozidhaltige Holzschutzlacke sind nicht notwendig. | ||
===== Quellen: ===== | ===== Quellen: ===== |