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klima_u_fowi:waldschutz:biot_schaeden:pilze:mehltau [2020/09/30 14:58]
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klima_u_fowi:waldschutz:biot_schaeden:pilze:mehltau [2020/10/10 00:59] (aktuell)
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 ====== Mehltau ====== ====== Mehltau ======
  
-Zunächst einmal ist wichtig, dass Mehltau nicht gleich Mehltau ist. Denn Echter Mehltau (Erysiphaceae) und Falscher Mehltau (Peronosporaceae) haben vollkommen unterschiedliche Genetik und Ansprüche. Beide Arten sind jedoch Pilze, die ihre Wirtspflanzen schädigen. Sie wachsen an den Blättern und zeigen sich darauf als weißliche bis graue Belege, weshalb die beiden Krankheitsformen in der Tat auf den ersten Blick schwer zu unterscheiden sind.[1]+{{ :klima_u_fowi:waldschutz:biot_schaeden:pilze:uncinula_tulasnei_-_powdery_mildew_-_echter_mehltau_07.jpg?400}}Zunächst einmal ist wichtig, dass Mehltau nicht gleich Mehltau ist. Denn Echter Mehltau (Erysiphaceae) und Falscher Mehltau (Peronosporaceae) haben vollkommen unterschiedliche Genetik und Ansprüche. Beide Arten sind jedoch Pilze, die ihre Wirtspflanzen schädigen. Sie wachsen an den Blättern und zeigen sich darauf als weißliche bis graue Belege, weshalb die beiden Krankheitsformen in der Tat auf den ersten Blick schwer zu unterscheiden sind.[1]
  
-Jeder der beiden Pilze unterteilt sich in eine große Anzahl verschiedener Gattungen und Unterarten. Diese treten dann bspw. nur auf bestimmten Wirtspflanzen auf.[1]+Jeder der beiden Pilze unterteilt sich in eine große Anzahl verschiedener Gattungen und Unterarten. Diese treten dann bspw. nur auf bestimmten Wirtspflanzen auf (s. u.).[1] 
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 +===== Mehltau an Bäumen ===== 
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 +Mehltau verschont fast keine Laubbaumgattung und breitet sich bei trocken-warmer Witterung rasch und flächendeckend aus. Allerdings bedeutet ein Befall für die Laubbäume keinesfalls den sicheren Tod. Der Schaden ist oftmals eher ästhetischer Natur.[1] Über Frühjahr und Sommer hinweg verbreitet sich der Pilz bei günstiger Witterung mithilfe seiner ungeschlechtlichen Fruchtform, da dann die unzählig gebildeten Sporen (sogenannte "Konidien") gleich Puderzucker stäuben. Werden dann ab Spätsommer kugelige Fruchtkörper ("Chasmothecien") auf geschlechtlichem Weg gebildet, überwintern diese auf dem Falllaub und infizieren im Frühjahr den Baum über das junge Laub erneut. In milden Wintern überdauert der Pilz auch in Myzelform in den Knospenschuppen.[1] 
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 +  * **Berg- und Spitzahorn **- Die beiden Baumarten werden besonders häufig vom Mehltau befallen. Der Pilz sorgt für Deformationen der Blätter, einen frühzeitigen Blattfall oder in Einzelfällen das Absterben ganzer Triebe.[1] 
 +  * {{ :klima_u_fowi:waldschutz:biot_schaeden:pilze:zomereik_met_meeldauw_quercus_robur_with_microsphaera_alphitoides_.jpg?400}}**Eiche **- Die Baumart zählt ebenfalls zu den bevorzugten Wirtsbäumen des Mehltaus ist die Eiche (Name: Erysiphe alphitoides). Die Symptome gleichen denen des Befalls am Ahorn. Jedoch sorgt der Mehltau hier bei Jungpflanzen für Wachstumseinbußen und zum Teil sterben Sämlinge ganz ab.[1]Seit 1907 ist der Mehltau in Mitteleuropa bekannt und hat sich seitdem an den in Europa heimischen Eichen wie eine Epidemie ausgedehnt. Zudem werden die Johannistriebe an älteren Bäumen geschädigt, was sich in Zuwachsverlusten und einer erhöhten Frostempfindlichkeit äußert. Im Zusammenhang mit der "[[klima_u_fowi/waldschutz/biot_schaeden/komplexkrankheiten/schadorganismen_traubeneiche|Eichenkomplexerkrankung]]" ist der Eichenmehltau als "schadensverstärkender" Faktor von Bedeutung.[2] 
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 +===== Mehltau an Rosen ===== 
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 +Er befällt ausschließlich Rosengewächse, entwickelt sich gern bei Temperaturen über 20 Grad in Kombination mit hoher Luftfeuchtigkeit und hält sich hartnäckig. Soll sich der Mehltau gar nicht entwickeln, müssen die Pflanzen sonnig und luftig stehen, damit sie nach einem Regenguss schnell abtrocknen und der Mehltau keine Angriffsfläche hat.[1]
  
-  - **Mehltau an Bäumen: **Mehltau verschont fast keine Laubbaumgattung und breitet sich bei trocken-warmer Witterung rasch und flächendeckend aus. Allerdings bedeutet ein Befall für die Laubbäume keinesfalls den sicheren Tod. Der Schaden ist oftmals eher ästhetischer Natur.[1] Über Frühjahr und Sommer hinweg verbreitet sich der Pilz bei günstiger Witterung mithilfe seiner ungeschlechtlichen Fruchtform, da dann die unzählig gebildeten Sporen (sogenannte "Konidien") gleich Puderzucker stäuben. Werden dann ab Spätsommer kugelige Fruchtkörper ("Chasmothecien") auf geschlechtlichem Weg gebildet, überwintern diese auf dem Falllaub und infizieren im Frühjahr den Baum über das junge Laub erneut. In milden Wintern überdauert der Pilz auch in Myzelform in den Knospenschuppen.[1] 
-    * **Berg- und Spitzahorn **- Die beiden Baumarten werden besonders häufig vom Mehltau befallen. Der Pilz sorgt für Deformationen der Blätter, einen frühzeitigen Blattfall oder in Einzelfällen das Absterben ganzer Triebe.[1] 
-    * **Eiche **- Die Baumart zählt ebenfalls zu den bevorzugten Wirtsbäumen des Mehltaus ist die Eiche (Name: Erysiphe alphitoides). Die Symptome gleichen denen des Befalls am Ahorn. Jedoch sorgt der Mehltau hier bei Jungpflanzen für Wachstumseinbußen und zum Teil sterben Sämlinge ganz ab.[1]Seit 1907 ist der Mehltau in Mitteleuropa bekannt und hat sich seitdem an den in Europa heimischen Eichen wie eine Epidemie ausgedehnt. Zudem werden die Johannistriebe an älteren Bäumen geschädigt, was sich in Zuwachsverlusten und einer erhöhten Frostempfindlichkeit äußert. Im Zusammenhang mit der "[[klima_u_fowi/waldschutz/biot_schaeden/komplexkrankheiten/schadorganismen_traubeneiche|Eichenkomplexerkrankung]]" ist der Eichenmehltau als "schadensverstärkender" Faktor von Bedeutung.[2] 
-  - **Mehltau an Rosen:** Er befällt ausschließlich Rosengewächse, entwickelt sich gern bei Temperaturen über 20 Grad in Kombination mit hoher Luftfeuchtigkeit und hält sich hartnäckig. Soll sich der Mehltau gar nicht entwickeln, müssen die Pflanzen sonnig und luftig stehen, damit sie nach einem Regenguss schnell abtrocknen und der Mehltau keine Angriffsfläche hat.[1] 
  
 ===== Merkmale / Unterscheidung ===== ===== Merkmale / Unterscheidung =====