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klima_u_fowi:waldschutz:abiot_schaeden:versauerung:massnahmen_u_vorbeugung:kalkung:start [2021/04/16 14:30]
frank_liemandt
klima_u_fowi:waldschutz:abiot_schaeden:versauerung:massnahmen_u_vorbeugung:kalkung:start [2022/01/06 15:07] (aktuell)
rm-dhg [Kalkung]
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-{{ :klima_u_fowi:waldschutz:abiot_schaeden:versauerung:massnahmen_u_vorbeugung:kalkung:waldkalkung_foto_lars_langhans.jpg?400|Waldkalkung bei Siegen im Oktober 2013}}Wegen der massiven menschlich verursachten Säureeinträge in Wälder insbesondere durch Luftverschmutzungen, kam und kommt es z.T. heute noch zu einer unnatürlich starken Absenkung des pH-Wertes in Waldböden, die nicht natürlicherweise bereits sauer sind (z.B. Moorböden) oder die nicht (mehr) über einen hohen natürlichen Basenanteil und damit ein hohes Säurepuffervermögen (z.B. Kalkböden) verfügen. Die Sanierung dieser Böden ist auf natürliche Art und Weise nicht mehr möglichso dass sie nur durch menschliche Eingriffe erfolgen kannSanierung meint in diesem Fall mindestens den Stopp der pH-Wert-Senkung oder, wenn möglich, einer Wiederanhebung möglichst auf das natürliche Niveau, sowohl im Ober- als auch im UnterbodenDass dieses mögliche ist, haben entsprechende Studien gezeigt [2].+{{ :klima_u_fowi:waldschutz:abiot_schaeden:versauerung:massnahmen_u_vorbeugung:kalkung:waldkalkung_foto_lars_langhans.jpg?400|Waldkalkung bei Siegen im Oktober 2013}}Massive menschlich verursachte Säureeinträge in Wälder insbesondere durch Luftverschmutzungen - haben zu einer unnatürlich starken Absenkung des pH-Wertes in Waldböden geführtDies ist für viele Bäume und ihre Wurzeln ein ProblemDaher wachsen die Bäume auf diesen stark versauerten Böden nicht mehr so gut und sind anfälligwenn zusätzlicher Stress kommtEine pH-Wert-Anhebung und Verbesserung der Basensättigung ist in den nächsten Jahrzehnten nur durch Bodenschutzkalkungen möglich. Dies belegen etliche wissenschaftliche Studien [2].
  
-Die Durchführung einer Kalkung sollte nur in Begleitung oder unter Leitung von [[forstl_adr/start|Experten]] erfolgen, da diese sowohl die fachlichen als auch organisatorischen Maßnahmen kennenInsbesondere im Kleinprivatwald ist die Vorbereitung und Koordination sehr aufwendigGroße forstwirtschaftliche Zusammenschlüsse und/oder forstliche Beratungsorganisationen verfügen in der Regel über das nötige Knowhow zur Durchführung. Sie kennen sich auch mit den jeweiligen [[bwl_recht_politik/foerderung/start|Fördermöglichkeiten]] aus.+Insbesondere der Bericht von Frau DrPuhlmann et al., FVA Freibung "Regenerationsorientierte Bodenschutzkalkung in den Wäldern Baden-Württembergs" wertet das Landesprogramm für den Zeitraum 2010 bis 2019 aus und zeigt deutlich den Nutzen und auch die Grenzen der Kalkung in Wäldern.  Hier ist der Link zu der betreffenden[[https://www.fva-bw.de/aktuelles/archiv/artikelarchiv/evaluierung-bodenschutzkalkungFVA-Website und zum Download des Berichtes]].
  
-Bevor eine Kalkung durchgeführt wirdist der Bodenzustand zu analysierenAnhand der Analyse wird das auszubringende Material gewähltMeist ist stickstoffhaltiger Dünger nicht zielführend, da über Lufteinträge bereits genügend Stickstoff vorhanden istStattdessen sind oft Kalke sinnvoll, die reich an Magnesium und Karbonaten sind.+Die Durchführung einer Bodenschutzkalkung sollte nur unter Leitung von [[forstl_adr/start|Experten]] erfolgen. Diese kennen die erforderlichen fachlichen und organisatorischen Maßnahmensowie die landesspezifischen [[https://www.wald-wiki.de/bwl_recht_politik/foerderung/richtlinien/start|Fördermöglichkeiten]]- Ergänzende [[https://waldkalkung.com/fuer-waldbesitzer/foerdermoeglichkeiten/|Informationen zur Förderung der Waldkalkung finden Sie hier.]]
  
-Von der Kalkung auszunehmen bzw. genau zu prüfen sind:+Bevor eine Kalkung durchgeführt wird, ist der Bodenzustand zu analysieren, um den Kalkbedarf beurteilen zu können. Üblich werden 3 t/ha kohlensaurer Magnesiumkalk ausgebracht; meistens per Helikopter oder auch mittels terrestrischer Verblasetechnik.
  
-  * Moore und natürlicherweise arme Standorte, Felsfluren und Sonderbiotope +Von der Kalkung auszunehmen sind: 
-  * Naturschutzgebiete + 
-  * Wasserschutzgebiete (Zone 1) +Moore und natürlicherweise arme Standorte, Felsfluren und SonderbiotopeNaturschutzgebieteWasserschutzgebiete der Zone 1 (Zonen 2 und 3 nicht)NaturwälderVersuchs- und BeobachtungsflächenDurchlässige, trockene und seichtgründige Standorte, Steilhänge, extreme Sonnhänge und KuppenPrimär nasse Böden [1] 
-  * Naturwälder + 
-  * Versuchs- und Beobachtungsflächen +Weitere Informationen zum Thema Waldkalkung finden Sie auf der Website [[https://waldkalkung.com/|www.waldkalkung.com]].
-  * Durchlässige, trockene und seichtgründige Standorte +
-  * Kalkstandorte, außer oberflächlich entkalkte Braunlehme, Steilhänge, extreme Sonnhänge und Kuppen +
-  * Zu kalte Standorte +
-  * Primär nasse Böden [1]+
  
-Das Ausbringen des Kalkes erfolgt im Wesentlichen über Verblasegeräte mit schweren Traktoren (entsprechende Erschließung des Waldes nötig) oder per Hubschrauber. Welches Arbeitsverfahren das richtige ist,muss vor Ort geklärt werden. 
  
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